«Raus aus der Teufelskreis-Ökonomie» Retold
11. Januar 2023 • 3 Minuten
Darf man einen Essay über Wirtschaft in Memes nacherzählen?
Yuval Harari schrieb in seinem Buch 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert :
Unser Glaube an die moderne Mythologie des Kapitalismus stützt sich auf die künstlerischen Schöpfungen Hollywoods und der Popindustrie. Wir glauben, dass es uns glücklich macht, wenn wir immer mehr Dinge kaufen, denn wir haben das kapitalistische Paradies mit eigenen Augen im Fernsehen gesehen.
Es ist also längst gang und gäbe, abstrakte Theorien in leicht verdaulicher Form zu verbreiten. Religionen tun es mittels Zeremonien, Bildern und Versen. Die Wissenschaften tun es - wenn auch eher unfreiwillig - mittels Science Fiction.
Geht das auch mit einem Wirtschaftsessay? Ich habe es versucht anhand des «Republik»-Artikels «Raus aus der Teufelskreis-Ökonomie» der beiden Ökonomen Peter Ulrich und Werner Vontobel vom 2. Januar 2023. Ein unglaublich anregender Text, der aber so dicht geschrieben ist, dass er nicht ganz leicht zugänglich ist.
Memes sind nicht nur für Internettrolle, sondern generell ein gängiges Mittel für humorvolle Gesellschaftskritik. Möglich, dass man damit sogar die Generation Z dazu motivieren kann, sich mit dem Inhalt eines Wirtschaftsessays auseinanderzusetzen.
Mal luege - Meme ab!
«Raus aus der Teufelskreis-Ökonomie» Retold
Ein Wirtschaftsessay aus der «Republik» über unsere beschränkte Vorstellung von Arbeit - neu erzählt in Herr-der-Ringe-Memes! 🧙
Wie nutzen wir den Produktivitätsfortschritt?
Der Teufelskreis der Wachstumsökonomie und die gesellschaftlichen Folgen
Erwerb und Selbstversorgung: Eine Frage der Balance
Vorzüge und Vordenker einer neu ausbalancierten Wirtschaft
Ökonomische Rationalität als ideologisches Tarnkleid
Der «rationale» Lebensentwurf des ökonomischen Homunkulus
Markt und Wettbewerb – ja, aber bitte vernünftig dosiert
Lol okay, wie chuntmer uf sonen Scheiss? 🙂
Die Idee kam mir beim Lesen eines Kommentars zum Artikel:
Aber mal ehrlich, ich habe studiert und bin echt nicht auf den Kopf gefallen - trotzdem musste ich viele Abschnitt 2-3 mal lesen, habe jetzt Spannungskopfschmerzen und obwohl ich gerne möchte, kann ich mir das Weiterleiten des Artikels an meine Kollegen sparen. Keiner wird über die ersten 2 Absätze lesen. Und wir sind Millenials! Gen Z wird wohl noch früher aufgeben. […]
Wir brauchen Einfachheit!
Worauf jemand entgegnete:
Warum schreiben Sie nicht die einfache und schöne Version? Ich wüsste dann auch noch ein paar Adressaten.
Eine einfachere Version für Millenials und Gen Z, das muss doch gehen … 🤔
Den Text umzuschreiben war mir zu öd. Ein Video zu aufwändig. Wie lassen sich komplexe Inhalte sonst noch humorvoll einem internetaffinen, jungen Publikum vermitteln?
Mit Memes!
Ich bin also den Text Abschnitt für Absatz für Absatz durchgegangen und habe versucht, den Inhalt frei in ein Meme umzudichten. Die Memes sind mit imgflip erstellt, Nachhilfe in Generation-Z-Jargon habe ich aus «Jugend-Slang - 2k17 isch fix debii: Hey Bruh, bisch savage?» . Ulrich und Vontobel mögen mir die inhaltlichen Fehler und Verkürzungen verzeihen, Vertreter der Generation Z die Cringeness.
Herr der Ringe hat sich angeboten, weil der Stoff bekannt ist und die Auswahl an Memes enorm.
Und einfach weil Gandalf ❤️:
Saruman ist der Meinung, dass nur große Macht das Böse fern halten kann, aber ich habe anderes erfahren. Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten.